Barbados – very british
Das 431 qkm große Barbados gehört zu den beliebtesten Karibikzielen der Briten und US-Amerikaner, weil es über hervorragende Strände, vorzügliche Restaurants und über freundliche lebensfrohe Bewohner, genannt “Bajans” (über 90% sind Nachfahren schwarzer Sklaven), verfügt.Kolumbus ließ die östlichste Insel der Kleinen Antillen im wahrsten Sinne des Wortes links liegen: Auf jeder seiner insgesamt vier Entdeckungsreisen segelte er an der unbewohnten Korallenkalksteininsel vorbei. Briten waren es schließlich, die als erste Europäer, die auf Barbados an Land gingen. Für annähernd drei Jahrhunderte (bis 1966) verblieb die Insel in englischem Besitz und ist heute ein unabhängiger Staat im Britischen Commonwealth, mit ein Grund dafür, dass auf Barbados links gefahren wird, Five o’Clock Tea, National Trust (eine in England ansässige Denkmalschutzorganisation) und natürlich Cricket noch heute in hohem Ansehen stehen.
Hauptstadt und größte Stadt des Landes ist Bridgetown mit 102.000 Einwohnern. Die lebhafte Hauptstadt gehört zu den bedeutenden Wirtschaftszentren in der Karibik. Das Herz der Stadt schlägt rund um die Careenage, einem kleinen Hafen an der Mündung des Constitution River. Im Jahr 1625 entdeckten die Briten hier eine indianische Brücke. in den Cafés an der Careenage kann man eine Pause einlegen und das bunte Treiben beobachten.
Liegeplatz: Nr. 4 North Liegezeit: 07:00 Uhr bis 20:00 Uhr Alle Mann an Bord: 19:30 Uhr
Die Karibikinsel der Queen
Die Inselhauptstadt von „Little England“ wurde 1628 von britischen Kolonisten gegründet und verzaubert mit karibischer Gelassenheit im englischen Gewand. Ob auf dem Trafalgar Square, einer Miniaturausgabe des Londoner Vorbilds, im ehemaligen Stützpunkt St. Ann’s Garrison, am St. Ann’s Fort oder beim Parlamentsgebäude – überall in Bridgetown geht es „very british“ zu.
Wettervorschau: leicht bewölkt, 28 ºC Sonnenaufgang: 06:29 Uhr Sonnenuntergang: 17:48 Uhr nächste Etappe: 111 Seemeilen (206 Kilometer) bis Castries
Für den heutigen Tag habe ich einen Ausflug über AIDA gebucht: BAR10 – Schwimmen mit Meeresschildkröten. Dazu später mehr, vorher will ich kurz
Die Highlights von Bridgetown
vorstellen. Am Nordufer der Bucht befindet sich der National Heroes Square, das koloniale Zentrum der Stadt. Zu den Häusern am Platz, die überwiegend aus Korallenstein erbaut wurden, gehört das Parlamentsgebäude. 1639 trat das Parlament erstmals zusammen, das Bauwerk stammt jedoch aus dem 19. Jahrhundert.

Der Trafalger Square ist noch heute Mittelpunkt der Stadt und umgeben von mehreren öffentlichen Gebäuden. Hier sieht man auch das Bronzedenkmal für den berühmten Seehelden Lord Nelson aus dem Jahr 1813. Treffpunkt von Jugendlichen am Trafalger Square ist The Fountain, ein Brunnen aus lokalem Korallenkalkstein.



Etwas weiter östlich führt die St. Michael’s Row zur St. Michaels Cathedral, die mehrfach (zuletzt 1831) an der Stelle einer 1625 geweihten Kirche wiedererrichtet wurde. Angeblich suchte George Washington (1732 bis 1799) im Verlauf der Reise einen der Vorgängerbauten auf. Washington war gerade einmal 19 Jahre alt, als er am 03. November 1751 in die Carlisle Bay segelte. Damals war Bridgetown die größte englischsprachige Stadt außerhalb Großbritanniens. George und sein Bruder Lawrence wohnten im Bush Hill House in Garrison Savannah, das der Barbados National Trust restaurierte.



Westlich des National Heroes Square liegt die Broad Street, die Haupteinkaufsmeile der Stadt. Zwischen modernen Bürogebäuden und Geschäften finden sich schöne Häuser im Kolonialstil mit schmiedeeisernen Balkonen. Einige Straßen weiter steht an der Magazine Lane die rosa-weiße Bridgetown-Synagoge. 1654 errichteten jüdische Immigranten aus Brasilien diese Synagoge.







Vom Zentrum aus verläuft der Princess Alice Highway nach Westen zum Hafen mit den Anleger für Kreuzfahrtschiffe.
Im Süden folgt die Bay Street hinter der Chamberlain Bridge und der Careenage (ihr Name kommt daher, dass Schiffe hier zur Reinigung des Kiels auf die Seite gelegt – careened – wurden) der Carlisle Bay bis nach Bayville, wo in palmengesäumten Straßen hübsche Stadthäuser aus dem 19. Jahrhundert mit typischen Holzschnitzereien die Zeiten überdauert haben.
1,6 Kilometer südlich von Bridgetown liegt die Garrison Savannah, ein ehemaliger Paradeplatz. Heute tummeln sich hier Jogger und an den Wochenenden veranstaltet der Barbados Turf Club Pferderennen. In der Nähe der Rennbahn stehen gut erhaltene Gebäude (19. Jh.), u.a. die rote Main Guard (Hauptwache). Aus dem 17. Jahrhundert stammt Fort Charles; St. Anne’s Fort (1704) wurde niemals fertiggestellt.
Im alten Militärgefängnis befindet sich das Barbados Museum. Der Rundgang beginnt mit einem Überblick über die Naturgeschichte der Insel und die indianischen Ureinwohner. In der Abteilung zur Kolonialgeschichte zeigt die Aall Gallery Landkarten, darunter die zweite Ausgabe einer Karte von Barbados, die Richard Ligon 1657 herausgab.
Die Chancellor Gallery zeigt militärische Memorabilien. In der Cunard Gallery beeindruckt die Sammlung von Stichen (17./18. Jh.). Ansichten der Insel und der bedeutendsten Herrenhäuser hängen neben Porträts von Plantagenbesitzern und jenen von Rachel Pringle, Barbados’ berühmtester Bordellbesitzerin des 18. Jahrhunderts.
Vorab erkundigte ich schon mal das Stadtzentum
Erster Schock am Morgen, das Fernsehbild wirkte irgendwie verwaschen. Tröpfchen zeichneten sich auf der Kamera ab. Es regnete! Am Tag 9 der erste Regen, es besserte sich aber im Laufe des Tages.
Nach dem Frühstück beschloss ich die Stadt Bridgetown auf eigene Faust zu erkunden. VielZeit blieb nicht, da ich spätestens um 11:45 Uhr an Bord sein musste.
Da wir zusammen mit frei anderen Kreuzfahrtschiffen in Barbados angekommen sind, wurde freundlicherweiser ein Shuttle-Service zum Hafenterminal eingerichtet. Mit einem der Busse wurden wir zum Hafenterminal gefahren. Einen Postschalter habe ich dort gefunden, so dass ich mich mit Briefmarken eindecken konnte.
An unzähligen Taxiständen und Tourenanbietern vorbei ging es Richtung Stadtzentrum. Auch wenn die Beschilderung zu wünschen übrig lässt, kann man es nicht verfehlen. Am Hafen vorbei kommt man zum Trafalgar Square mit dem Nelson-Denkmal. Rund um den Platz befinden sich öffentliche Gebäude aus Korallenkalk im typischen Renaissance-Stil sowie die Hauptverwaltung der Insel, die 1874 eröffnet wurde. In diesem Bauwerk versammelt sich auch das Parlament von Barbados zu seinen Sitzungen.






Im Binnenhafen befindet sich eine Brücke, die zu weiteren Lokalen und Marktständen führt. Da es heute aber Sonntag ist, ist die Gegend ziemlich verwaist.

Auf der Suche nach weiteren Sehenswürdigkeiten, bin ich auf diese Ansammlung von Leuten gestoßen. Es dürfte sich auch hier um eine kirchliche Prozession handeln. In den von mir besuchten Kirchen fand zur Zeit gerade ein Gottesdienst statt.

Wie in allen anderen Inselstaaten merkt man auch in Barbados, wo das Geld sitzt. Große staatliche Unternehmen, Banken und Versicherungsgesellschaften haben die repräsentativen Bauten aufgekauft und als Firmenzentrale ausgebaut.

Neben der St. Michael Cathedral ist die St.Mary’s Church die größte Kirche in der Stadt. Daneben existieren aber noch weiter kleinere Kirchen.
Auf dem Weg zur Jüdischen Synagoge hatte ich mich verlaufen, bin viel zu weit in nördlicher Richtung gegangen. Die Gegend dort ist nicht gerade vielversprechend und geprägt von Armut und Verfall. Auf dem Rückweg kam ich dann an der Old Town Hall vorbei.

In den zentrumsferneren Gebieten befinden sich noch alte Speicher aus der Kolonialzeit, die heute leider nicht mehr genutzt werden.


Vorbei am Surpeme Court – einem großen Komplex öffentlicher Bauten – und der öffentlichen Bibliothek


fand ich dann noch den Weg zur Jüdischen Synagoge. Diese hatte aber geschlossen. Es ist halt Sonntag. Die Zeit drängte und ich musste mich beeilen, um rechtzeitig zum Schiff zurückzukommen. Total verschwitzt und nach einer schnellen Dusche schaffte ich es aber rechtzeitig zum Sammeltreffpunkt.
AIDA-Ausflug – BAR10 – Schwimmen mit Meeresschildkröten
Lernen Sie die Tiere in Ihrem natürlichen Lebensraum kennen! (Beginn: 12:30 Uhr; Dauer: 3:30 Std.)
Die Stationen Ihres Ausflugs:kurzer Bustransfer zum Bootsanleger
ca. 10 min Fahrt mit dem Motorboot zu den Meeresschildkröten
ca. 30 min Zeit zum Schwimmen mit den Tieren
kurze Weiterfahrt zu einem Schiffswrack, ca. 30 min Zeit zum Schnorcheln über dem Wrack
ca. 10 min Weiterfahrt zum Strand
ca. 1 h Aufenthalt zum Baden und Relaxen vom Boot aus
Rückfahrt zum Schiff per Boot und Bus
Den Ausflug hatte ich schon in Deutschland gebucht. Erfahrungen diesbezüglich hatte ich nicht, war aber sehr gespannt. Eine Schnorchelausrüstung wird an Bord vom Veranstalter gestellt. Bitte keine übertriebenen Erwartungen. Vielleicht sollte man besser in eine eigene Tauchmaske mit Schnorcheln investieren. Die Mundstücke sind schon ziemlich in Mitleidenschaft gezogen.
AIDA bedient sich auch hier örtlicher Anbieter. Die Touren werden auf englischsprachig durchgeführt, wurden aber vom AIDA-Scout ins deutsche übersetzt. Ein Erfordernis bei allen Ausflügen in der Karibik. Es dürfen keine deutschsprachigen Guides eingesetzt werden, so soll dem einheimischen Tourismus unter die Arme gegriffen werden.



Die Crew gab sich wirklich alle Mühe, für ausreichend Getränke war immer gesorgt. Vor Beginn musste jeder Teilnehmer eine Erklärung unterschreiben, dass er bei Antritt der Tour keinen Alkohol getrunken hat. Damit wolle man die Meeresschildkröten schützen, ein verständliches Anliegen.
Vorbei an anderen Tourenanbieter ging es zum ersten Tauchpunkt.



Jeder Teilnehmer bekam eine Schwimmweste, somit konnte man eigentlich nicht untergehen. Die Meeresschildkröten wurden in einem abgrenzten Terrain mit Futter angelockt. Für mich war es das erste Mal. Die Schnorchelausrüstung hatte schon bessere Tage gesehen. Habe zu Beginn doch eine Menge Salzwasser geschluckt. Schwimmen und Schnorcheln im Süßwasser ist viel angenehmer!

Es hat viel Spaß gemacht und hätte noch viel angenehmer sein können. Durch die Schwimmwesten konnte man nicht untergehen, man brauch also nicht wie wild um sich strampeln. Einfach mal treiben lassen und die Aussicht genießen.
Ich hatte ja leider keine Unterwasserkamera, aber die Meeresschildkröten kamen fast mit auf Armlänge an einem heran. Man hätte sie fast berühren können. Mindestens 4 wurden die künstliche Fütterung angelockt. Neben den Meeresschildkröten kamen auch viele kleine Fische vorbei.

Nach dem ersten Tauchgang ging es dann zu einem zweiten Tauchpunkt, wo sich zwei Schiffswracks auf dem Meeresboden befanden. Hier war die Sicht leider etwas getrübt, da alle wie wild um sich strampelten. Erst nachdem die Horde zum zweiten Wrack weiterzog, konnte ich das erste Wrack richtig genießen. Das Wasser klarte auf, die Fische kamen zurück. Ein wunderbares Erlebnis.

Im Anschluss ging es zu einem einstündigen Badestop an die Küste. Die Schwimmwesten und Raucherbrillen wurden abgelegt und jeder konnte Tun und Lassen was er wollte. Das Wasser ist angenehm warm, obwohl Wadewannen-Temperatur hat es immer noch nicht. Aber ich will nicht meckern, die Ost- oder Nordsee wird wohl nie so warm. Wenn nur nicht der permanente Salzgeschmack nicht wär.
Man konnte immer wieder an Bord gehen, etwas Trinken oder sich ausruhen. Nach dem Tauchgang mit den Meeresschildkröten wurde auch ordentlich Rum an Bord ausgeschänkt. Der Rum wärmt gut von innen durch…
Jeder versucht sein Glück mit den Touristen, so gesellten sich auch bald ein paar Typen mit Jetski ein, die um die Gunst buhlten. Leider ohne Erfolg…



Ein ereignisreicher Tag nähert sich dem Ende. Bei der Rückfahrt noch ein kurzer Abstecher ins angrenzende Hafenbecken, wo andere Tourenanbieter auf Kundschaft warten.



Ein Wort in eigener Sache: Der Ausflug war rundum gelungen. Die Crew hat sich mächtig ins Zeug gelegt. Da ist ein anständiges Trinkgeld doch angebracht. Wir waren fast 40 Leute auf dem Ausflug, 5 Crewmitglieder kümmerten sich um alle Belange, da ist 1 Dollar zu wenig. Es sind meines Erachtens nicht mal 25 Dollar zusammen gekommen. Bevor einer fragt, der 5-Dollar-Schein ist von mir…

Fazit des Tages: Ich kann den Ausflug jederzeit empfehlen, eine eigene Schnorchelausrüstung ist von Vorteil, Flossen braucht man nicht! Und Leute, investiert in eine Unterwasserkamera! Ich ärgere mich ein wenig im Nachhinein.
Themenabende
im Markt Restaurant - "Skandinavien"
im Weite Welt Restaurant - "???"
im Bella Vista Restaurant - "Pasta"
Ich bleibe meinem Motto treu, bin wieder auf Deck 9. Habe heute nur übersehen, dass das Markt-Restaurant schon um 17:30 Uhr öffnet. Es sind ja die neuen Gäste in Barbados zugestiegen.
Irgendwie schon komisch, ein Haufen neuer Gesichter, die gewohnte Tischordnung in Frage gestellt, neue Service-Crew. Man merkt, die Hälfte der Reise ist um, der Urlaub nähert sich langsam dem Ende!
Morgen dann Castries auf St. Lucia. Dort geht es mit der Seilbahn durch den Regenwald. Ich berichte weiter, versprochen!
Kommentaren