Zum Welterbe in Portugal gehören momentan fünfzehn Welterbestätten, davon vierzehn Kulturerbestätten und eine Naturerbestätte (Stand 2014). Die erste Welterbestätte in Portugal wurde im Jahr 1983 in der Liste eingetragen. Zu den Welterbestätten in Portugal gehört mit den prähistorischen Felszeichnungen im Parque Arqueológico do Vale do Côa auch eine transnationale Welterbestätte. Dreizehn Stätten liegen auf dem portugiesischen Festland, zwei Stätten auf den Azoren und eine Stätte auf Madeira.
- Die Zahl am Anfang jeder Zeile bezeichnet das Aufnahmejahr der Stätte in die Welterbeliste.
- Stätten des Weltkulturerbes sind mit einem „K“, Stätten des Weltnaturerbes mit einem „N“ markiert.
- Denkmäler, die sowohl dem Weltkultur- als auch dem Weltnaturerbe angehören, tragen ein „K/N“.
- Welterbestätten, die die UNESCO als besonders gefährdet einstuft, sind zusätzlich mit einem „(R)“ gekennzeichnet (Rote Liste des gefährdeten Welterbes).
Im Rahmen der Westeuropa-Kreuzfahrt 2014 habe ich Lissabon besucht.
Aktuelle Welterbestätten
Diese Liste zeigt die beiden UNESCO-Welterbe-Stätten in Portugal in chronologischer Reihenfolge (K – Kulturerbe; N – Naturerbe).
Jahr | Art | Offizielle Bezeichnung und Kurzbeschreibung | Bild |
1983 | K | Zentrale Zone der Stadt Angra do Heroísmo auf den Azoren
Angra do Heroísmo ist die älteste Stadt der Azoren und bekam ihr Stadtrecht durch eine Carta Régia im Jahre 1534. Angra war eine wichtige Zwischenstation für den Transatlantik- und Ostasienhandel | |
1983 | K | Hieronymuskloster und Turm von Belém in Lissabon
Das Mosteiro dos Jerónimos (deutsch auch Hieronymuskloster) ist ein Bauwerk im Stadtteil Belém. Der Torre de Belém (deutsch Turm von Belém) ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Lissabons. Beide Bauwerke gelten als bedeutende Beispiele der Manuelinik. | 
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1983 | K | Kloster Batalha
Das Mosteiro da Batalha, auch Kloster von Batalha ist ein Dominikaner-Kloster in der Stadt Batalha und stammt aus dem 14. bis 16. Jahrhundert. Es wurde zum Dank für den Sieg Portugals über das Königreich Kastilien in der Schlacht von Aljubarrota im Laufe von circa 150 Jahren errichtet. | |
1983 | K | Christuskloster in Tomar
Der Convento de Cristo (deutsch Christuskloster) in Tomar ist eine 1162 von Tempelrittern gegründete ehemalige Wehr-Klosteranlage. Ihr Kernstück ist noch immer die alte Rundkirche, die im Inneren einen weiteren oktogonalen Bau beherbergt. | |
1986 | K | Historisches Zentrum von Évora
Die Gründung der Stadt geht auf die Zeit der römischen Besatzung zurück, der gut erhaltene Diana-Tempel mit seinen monumentalen Säulen zeugt noch heute vom römischen Erbe. Im Jahre 715 wurde Évora von den Mauren erobert und mit Burg und Moschee ausgebaut. Im September 1165 erobert Geraldo Geraldes, o Sem Pavor durch eine List Évora für König Afonso Henriques. Mit Unterstützung des Ritterordens von Avis werden die Mauren endgültig vertrieben. Dafür macht der Ritterorden Évora 1166 zu seinem anfänglichen Sitz, nennt sich anfangs auch Ritterorden Évora und umgibt die Stadt mit einer Mauer, die bis heute weitgehend erhalten blieb. | |
1989 | K | Kloster Alcobaça
Das ehemalige Zisterzienserkloster der Heiligen Maria von Alcobaça ist eine der größten Klosteranlagen Portugals mit der auch heute noch größten Kirche des Landes. | |
1995 | K | Kulturlandschaft Sintra
Sintra ist eine Kleinstadt in Portugal, etwa 25 km westlich von Lissabon. Bekannt ist der Ort vor allem durch seine zum Teil jahrhundertealten Paläste, die Touristen aus aller Welt anlocken. | |
1996 | K | Historisches Zentrum von Porto
Wegen ihrer zahlreichen barocken Kirchen wird Porto auch als „Barockstadt“ bezeichnet. Niccolò Nasoni, Architekt italienischer Herkunft, sind alle wichtigen Barockbauten der Stadt zu verdanken. Das Bild der historischen Altstadt wird weniger von besonderen Einzelbauwerken geprägt als vielmehr von dem Gesamtgefüge einer erhaltenen Innenstadt. Charakteristisch sind die zahlreichen Bauten aus Granit. | |
1998 | K | Prähistorische Felszeichnungen im Vale do Côa (2010 um Siega Verde in Spanien erweitert)
An den Uferhängen des Flusses Côa wurden Ende der 1980er Jahre mehrere tausend Petroglyphen entdeckt, deren Alter auf teilweise über 25.000 Jahre geschätzt wird. Die in den Schiefergestein geritzten bildlichen und grafischen Darstellungen zeigen Auerochsen, Pferde, Hirsche, Steinböcke, aber auch Ziegen und Fische, auf einer Länge von über 17 Kilometern. Es ist eine Galerie unter freiem Himmel mit Darstellungen aus dem Paläolithikum, wie man sie bislang nur in geschützten Grotten und Höhlen vorgefunden hatte. | |
1999 | N | Laurisilva von Madeira
Der Lorbeerwald weist subtropische Pflanzenarten auf, die im klimatisch wärmeren Tertiär auch in Europa und im Mittelmeerraum (Südeuropa, Nordafrika und Südwestasien) heimisch waren. Während in Europa diese Pflanzen durch die Eiszeiten verschwanden und im Mittelmeerraum während der letzten Eiszeit, konnte sich diese Pflanzengesellschaft teilweise auf den Kanarischen Inseln sowie auf Madeira und den Azoren (Makaronesische Inseln) halten. | |
2001 | K | Weinregion Alto Douro
Seit dem Paläolithikum siedeln hier Menschen. Bereits in der Bronzezeit wurden hier Getränke aus Weintrauben hergestellt, doch erst die Römer führten den eigentlichen Weinbau ein, der von den folgenden Sueben und Mauren fortgeführt und weiterentwickelt wurde. Somit wird seit über 2000 Jahren am Douro Wein angebaut. | |
2001 | K | Historisches Zentrum von Guimarães
Guimarães Stadt mit rund 52.000 Einwohnern im Norden von Portugal im Distrikt Braga. Hier soll Alfons I. (Afonso Henriques), der erste König Portugals, geboren sein, weswegen sie die erste Hauptstadt des Landes war und als „Wiege der Nation“ gilt. 1994 war nur die Burg nominiert. | |
2004 | K | Weinbaukulturlandschaft der Insel Pico
Der Weinberg ist in durch Wände geschützte Parzellen unterteilt. Die Wände sind aus Basaltblöcken ohne Mörtel gebaut. Mit dem Weinbau wurde im 15. Jahrhundert begonnen. | |
2012 | K | Grenz- und Garnisonsstadt Elvas mit ihren Befestigungen
Das durch die Jahrhunderte umkämpfte und stetig weiter befestigte Elvas beherbergt die größten erhaltenen Bollwerk-Befestigungsanlagen der Welt. | |
2013 | K | Universität Coimbra – Alta und Sofia
Die Universität Coimbra ist eine Forschungsuniversität in der Stadt Coimbra. Sie ist die älteste Universität des Landes und eine der ältesten in Europa. | |
Als Welterbe nominierte Stätten
In die sogenannte Tentativliste der UNESCO werden Stätten eingetragen, welche nach Ansicht der jeweiligen Regierung potentiell für die Auszeichnung als Welterbe geeignet sind. Dies sagt nichts darüber aus, ob eine spätere Kandidatur auch tatsächlich erfolgreich abgeschlossen werden kann. Derzeit (2014) sind in der Liste elf Stätten aus Portugal eingetragen.
Jahr | Art | Offizielle Bezeichnung und Kurzbeschreibung | Bild |
1996 | N | Algar do Carvão
Der Algar do Carvão ist ein erloschener Vulkan auf der Azoreninsel Terceira. | |
1996 | K/N | Historisches Zentrum von Santarém | |
1996 | N | Furna do Enxofre | |
2000 | K | Die Stadt Marvão und der zerklüftete Berg, auf dem sie steht | |
2002 | N | Ilhas Selvagens (Selvagens-Inseln) | |
2004 | N | Die Südwestküste
Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina | |
2004 | K | Baixa Pombalina oder Innenstadt von Lissabon | |
2004 | K | Palácio Nacional de Mafra, Kloster und Königlicher Jagdpark | |
2004 | K/N | Waldpark der unbeschuhten Karmeliten, Buçaco | |
2004 | N | Arrábida | |
2008 | N | Icnitos de Dinossáurios
mit den Saurierfundstätten Serra de Aire und Vale de Meios im Parque Natural das Serras de Aire e Candeeiros sowie Pedra da Mua im Naturpark Arrábida | |
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